Die Zukunft digitaler Zahlungen

von Titusz Pan

Bitcoin ist die erste globale und dezentrale digitale Kryptowährung. Es handelt sich außerdem um die bekannteste und am weitesten verbreitete Kryptowährung mit der höchsten Marktkapitalisierung (~ 120 Mrd. USD, Stand November 2017) in dieser neuen Anlagekategorie. Der hohe Grad an Sicherheit und die dezentrale Natur der Bitcoin Blockchain geht zulasten hoher Transaktionskosten. Dies wirft eine für die Content-Community wichtige Frage auf: „Wird es jemals möglich sein, Bitcoin für die Bezahlung von Inhalten mit Kleinstbeträgen zu verwenden?“

Es gibt innerhalb der Community verschiedene Ansätze, die dieses Skalierungsproblem zu lösen versuchen. Der vielversprechendste nennt sich „Lightning Network“. Hier wird das Problem des begrenzten Speicherplatzes auf der Blockchain umgangen, indem viele kleine Transaktionen zwischen Teilnehmern zu einer deutlich niedrigeren Zahl von Schlussabrechnungs-Transaktionen zusammengefasst werden. Nur die abschließenden Abrechnungen müssen auf der Blockchain selbst gespeichert werden.

Die Technologie des Lightning-Netzwerks ist bereits verfügbar, hat allerdings bisher noch keine nennenswerte öffentliche Aufmerksamkeit und kein bedeutendes Nutzungsniveau erreicht, da sich ausgefeiltere Anwendungen für Endbenutzer noch in der Entwicklung befinden. Ein schönes und noch junges Beispiel für die Bezahlung mit Kleinstbeträgen, das das Veröffentlichen und Erwerben von Inhalten über Bitcoin-Transaktionen ermöglicht, die über das Lightning-Netzwerk abgewickelt werden, findet sich unter https://yalls.org/. Dieses junge Beispiel zeigt, dass Bitcoin in der Lage ist, Kleinstzahlungen kostengünstiger abzuwickeln als traditionelle Zahlungssysteme.

Das „Lightning Network“ könnte sich durchaus als die ideale Lösung für eine Kryptowährungs-fokussierte Blockchain wie Bitcoin erweisen. Hinsichtlich der Skalierbarkeit in anderen Anwendungsfällen, die häufig die manipulationssichere Speicherung von Metadaten auf der Chain bedingen, wird es jedoch nicht hilfreich sein.

Es gibt also weiterhin Raum und Bedarf für alternative Blockchain-Lösungen für spezifische Ökosysteme. Darüber hinaus ist sogar denkbar, dass sich Kryptowährungen mittels der vielversprechenden cross chain atomic transactions (Chain-übergreifende Kleinst-Transaktionen) in nicht allzu ferner Zukunft nahtlos zwischen verschiedenen Blockchains bewegen werden.

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