Blockchain-Einführung

Blockchain ist ein Begriff, der erstmals im Zusammenhang mit Bitcoin aufgekommen ist. Bitcoin ist eine Technologie, die eine digitale Währung bildet, die 2009 von einer anonymen Person oder Gruppe erfunden und erstmals im Internet publiziert worden ist, die man unter dem Namen Satoshi Nakamoto kennt. Es wird heute viel über die Bitcoin zugrunde liegenden Kerntechnologien gesprochen, die gewöhnlich als blockchains oder distributed ledgers (Blockketten oder verteilte Hauptbücher) bezeichnet werden. Das Konzept ist zwar bereits acht Jahre alt, doch das allgemein verbreitete Wissen und breitere Verständnis des Themas befindet sich noch immer in der Entwicklungsphase. Wir sind überzeugt, dass es das Potential hat, zu fundamentalen Veränderungen unserer gegenwärtigen Wirtschaft, des Rechtswesens und der politischen Systeme zu führen.

Der Begriff Bitcoin kann je nach Kontext verschiedene Dinge bezeichnen:

  • Die Bitcoin-Anwendung ist ein Open-Source-Programm, das sich auf einen Computer herunterladen und starten lässt. Diese Software ist nicht im Besitz einer Person oder Firma, sondern wird vielmehr von einer Gemeinschaft von freiwilligen Programmierern entwickelt und gepflegt.

  • Das Bitcoin-Netzwerk ist ein offener Zusammenschluss von Computern, die miteinander auf Basis der Regeln (des Protokolls) kommunizieren, die von der Bitcoin-Anwendung vorgegeben werden.

  • Die Bitcoin-Digitalwährung ist eine Werteinheit, die von den Computern des Netzwerks erzeugt, gesichert und nachverfolgt wird.

Im streng technischen Sinn ist eine Blockchain (eine Kette von Blöcken) lediglich eine Datenstruktur, die Bitcoin oder eine ähnliche Anwendung dazu benutzt, um öffentlich eine Chronik aufzuzeichnen, die alle Transaktionen der Digitalwährung enthält. Die Blockchain-Daten werden von den Computern des Netzwerks fortwährend miteinander abgeglichen und erweitert, und jeder kann sich eine vollständige Kopie der Daten verschaffen. Die Blockchain selbst ist also einfach eine öffentlich verfügbare und vervielfältigte Datenstruktur. Aber eine reine Datenbank ist weder eine wissenschaftliche Glanzleistung noch sonderlich interessant.

Weit interessanter – und häufig übersehen – sind die Mechanismen, die diese Datenbank hervorbringen, sie zuverlässig und fälschungssicher machen. Eine Blockchain wird von einem verteilten Netzwerk separat gesteuerter Rechner erzeugt, die zusammengenommen gewissermaßen aus sich selbst heraus, bzw. im Zusammenspiel der Beteiligten, einen Konsens erzielen, ohne irgendeine zentrale Instanz zu benötigen. Jeder Teilnehmer kann eine allen gemeine Chronik einsehen und hereinkommende neue Transaktionen unabhängig und transparent überprüfen.

Ja, die Daten werden in einer Blockchain gespeichert, doch es ist die raffinierte Kombination aus Kryptografie, Peer-to-Peer-Netzwerk, Spieltheorie und Wirtschaftswissenschaft, die sich zu diesem mächtigen dynamischen System aufsummiert.

Die Entwickler der ersten Bitcoin-Blockchain haben eine Open-Source-Software programmiert, die mittlerweile ein widerstandsfähiges, weltweites Finanznetzwerk bildet. Das Netzwerkprotokoll ist bewusst auf solche Weise konzipiert worden, dass selbst diese Entwickler nicht in der Lage sind, das Netzwerk zu manipulieren, sobald es arbeitet. Offene Blockchains sind öffentliche, autonome Netzwerke und append-only ledgers, also Hauptbücher, an die nur angefügt, aus denen aber nichts entfernt werden kann und in denen es keine Administratoren gibt.

Jeder kann an diesen offenen Blockchain-Netzwerken teilnehmen, ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten, und jeder kann den Verlauf der Transaktionen der Vergangenheit überprüfen, ohne einer zentralen Instanz oder Behörde vertrauen zu müssen. Man benötigt keinen Programmierer, keinen Administrator, keine Firma und keine Institution, um die unter allen Teilnehmern geteilte Chronik der Transaktionen zu überprüfen. Zugleich haben Netzwerke dieser Art neu definiert, was in Sachen Sicherheit, Robustheit und Unveränderbarkeit öffentlich geteilter Daten möglich ist, wenn man die Interessen und Anreize aller Teilnehmer auf einen gemeinsamen Nenner bringt.

Diese Wesenszüge der Blockchain-Technologien mögen für manchen von uns wie wahre Zauberei klingen. Aber sie sind real und haben in vielen Communitys auf der ganzen Welt in den letzten Jahren eine Welle der Inspiration ausgelöst. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Missverständnissen, und es müssen Kompromisse eingegangen werden, um diese außergewöhnlichen Eigenschaften zu erreichen:

Indem er Sicherheit, die mit einem hohen Rechenaufwand verbunden, aber automatisiert ist, an die Stelle traditioneller, kostengünstiger, aber institutionell teurer Sicherheit setzt, hat Satoshi einen hübschen Zuwachs an sozialer Skalierbarkeit errungen. (Nick Szabo im Jahr 2017 in Geld, Blockchains und soziale Skalierbarkeit.)

Die Sicherheits- und Vertrauens-Modelle dieser verteilten Konsenssysteme unterscheiden sich stark von allem, was wir gewohnt sind. Sie erlauben uns, sich selbst verstärkende Governance-Systeme zu entfesseln. Zwar sind die gesellschaftlichen Auswirkungen schwer vorauszusehen, aber die der Technologie innewohnende Neutralität hat tausende von Entwicklern inspiriert, an diesem Experiment teilzunehmen.

Mittlerweile gibt es an keinen Staat gebundene digitale Währungen und offene Peer-to-Peer-Netzwerke, die es den Menschen erlauben, Transaktionen untereinander durchzuführen, ohne dafür einen Mittelsmann oder eine zentrale Instanz oder Behörde zu benötigen. Disruptiver kann eine Technologie nicht sein, und es steht nicht zu erwarten, dass sie in absehbarer Zeit wieder verschwindet.

Wie können sich Journalisten, Verlage und die Content-Community diese neuen Technologien zunutze machen? Wir haben das Content-Blockchain-Projekt initiiert, um diese neue Umgebung zu erkunden, aktiv daran zu partizipieren und daran zu arbeiten, neue Antworten auf alte Fragen zu finden. Lasst uns die Innovation der Content-Community voranbringen.

Kontakt            Impressum und Datenschutz                 Kontaktieren Sie uns! info@content-blockchain.org