Inhalte „auf“ einer Blockchain

Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass die grundlegende Architektur offener und unveränderlicher Blockchains nicht als Speicherort für Mediendaten konzipiert wurde. Die öffentliche Blockchain-Technologie und ihr Sicherheitsmodell bedingen, dass alle Teilnehmer alle Daten an alle Teilnehmer kommunizieren und diese replizieren, was bei einem wachsenden Netzwerk schnell undurchführbar wird. Der Konkurrenzkampf um Speicherplatz auf einer global replizierten, hochgradig sicheren und unveränderlichen Blockchain wird Marktbedingungen schaffen, in denen die Transaktionskosten Höhen erreichen, die für die meisten Teilnehmer unerschwinglich sind. Wir erleben dies derzeit im Bitcoin Netzwerk.

Es mag dennoch einige Einsatzgebiete geben, bei denen es sich lohnt, die direkte Speicherung von kürzeren oder längeren Inhalten im Textformat auf einer Blockchain näher zu untersuchen. Es existieren außerdem Blockchain-bezogene Technologien, die sich eigens der Speicherung von Inhalten widmen (Storj, Sia, Filecoin, MaidSafe, Ethereum Swarm). Diese Technologien sind sich insofern ähnlich, als sie entweder bestehende Blockchains erweitern oder sich dezentrale Peer-to-Peer-Netzwerke, Kryptografie und / oder Anreizkonzepte zunutze machen. Der Hauptunterschied bei diesen Systemen ist, dass sie die Daten aus praktischen Gründen nicht vollständig über alle Teilnehmer replizieren.

Wir sind der Meinung, dass die wesentliche Innovation, die die Blockchain-Technologie für die Content-Community darstellt, dann zum Tragen kommt, wenn wir Transaktionen durchführen, an die Content angegliedert ist. Solche Transaktionen könnten Zahlungen für Inhalte, lizenzrechtliche Zuordnungen oder schlicht Renommee-Bewertungen sein. In all diesen Fällen muss der Content nicht notwendigerweise auf der Blockchain gespeichert werden. Stattdessen ist in diesen Einsatzgebieten ein repräsentativer Token nötig, der uns als Übereinkommen darüber dient, was genau Bestandteil der Transaktion ist.